Deine erste Marketingstrategie: So baust du dir eine klare Basis für dein Startup auf
Du hast den Sprung gewagt und dein eigenes Startup gegründet? Erstmal: Herzlichen Glückwunsch! Ich weiß, wie aufregend und gleichzeitig herausfordernd diese Phase sein kann – gerade, wenn es darum geht, für sich selbst die richtige Marketingstrategie zu entwickeln.
Ich arbeite seit über 10 Jahren im Marketing und habe in dieser Zeit viele Strategien konzipiert, Kampagnen begleitet und Positionierungen geschärft. Und trotzdem: es war für mich eine völlig neue Herausforderung, als ich mein eigenes Business gestartet habe. Plötzlich war ich meine "eigene Kundin". Und genau das hat es gar nicht so leicht gemacht.
Denn wenn die professionelle Distanz fehlt, ist es manchmal gar nicht so einfach, klare Entscheidungen zu treffen oder objektiv auf die eigene Positionierung zu blicken.
Inzwischen begleite ich andere auf genau diesem Weg und möchte meine Erkenntnisse mit dir teilen. In diesem Artikel zeige ich dir die 6 wichtigsten Punkte, die du zu Beginn deiner Marketingstrategie festlegen solltest. Inklusive Fragen, Beispielen und Vorlagen, die dir den Einstieg erleichtern.
Ready? Dann starten wir direkt rein.
Marketingstrategie vs. Marketingmaßnahmen: Was ist eigentlich der Unterschied?
Bevor wir loslegen, will ich kurz einen wichtigen Punkt klarstellen. Viele starten mit ihrem Marketing, ohne sich überhaupt bewusst zu sein, _dass_ sie eigentlich keine Strategie haben. Sie posten hier was, machen da eine Aktion, und wundern sich, warum am Ende keine nachhaltigen Ergebnisse kommen.
Was sind Marketingmaßnahmen?
Marketingmaßnahmen sind einzelne Aktionen, mit denen du potenzielle Kund:innen erreichen möchtest. Du schickst zum Beispiel einen Newsletter raus, postest auf Instagram oder schaltest eine Anzeige bei Google.
Das sind _sichtbare_ Dinge, die man von außen sehen kann. Sie bringen aber nur dann etwas, wenn sie auf ein gemeinsames Ziel einzahlen.
Das Problem: Wenn diese Maßnahmen keinem klaren Plan folgen und nicht aufeinander abgestimmt sind, verpuffen sie. Du bist dann zwar aktiv, aber eben nicht wirksam.
Was ist eine Marketingstrategie?
Eine Strategie ist das, was all deine Maßnahmen miteinander verbindet. Sie hilft dir dabei, überhaupt zu wissen, was du erreichen willst, wen du erreichen willst und wie du das sinnvoll anstellst.
Oder anders gesagt: Mit einer Marketingstrategie arbeitest du gezielt, nicht einfach drauflos. Du sparst dir dadurch Zeit, Energie, und Nerven.
Eine gute Strategie ist kein starres Konzept, sondern etwas, das sich mit dir und deinem Business weiterentwickelt.
Checkliste: Deine Marketingstrategie in 6 Schritten
1. Du hast ein klares Bild von deinen Traumkund:innen
Wenn du mich fragst: Das ist der wichtigste Punkt überhaupt. Ich selbst habe mir das damals viel zu kompliziert gemacht. Ich hatte das Gefühl, ich müsste eine hochdetaillierte Zielgruppen-Persona erschaffen, die sich an Marketing-Lehrbüchern orientiert.
Heute würde ich es so angehen:
Mach dir bewusst, ob du eine oder mehrere verschiedene Zielgruppen ansprichst. Dann versetze dich in deren Perspektive. Ich arbeite dafür gerne mit einem einfachen Fragebogen, den du aus Kund:innensicht ausfüllst. Hier ein Auszug daraus:
Zielgruppe verstehen (Vorlage)
Ich will...
..sodass ich...
Ich verfolge dieses Ziel für: mich selbst / jemand anderen (z. B. Chef, Partner, Kinder)
Eigenschaften:
extrovertiert/introvertiert
geduldig/ungeduldig
Entdecker:in oder Gewohnheitstier?
Werte:
Was ist mir besonders wichtig?
Was lehne ich ab?
Welche Aussage kann ich nicht mehr hören?
Fähigkeiten:
Was kann ich gut?
Was macht mir Spaß?
Was will ich unbedingt abgeben?
Diese Vorlage hilft dir, typische Denk- und Verhaltensmuster deiner Zielgruppe besser zu verstehen. Und genau dieses Verständnis ist die Grundlage für alles Weitere.
2. Du richtest dein Brand Strategie auf diese Traumkund:innen aus
Wenn dein Startup ein Mensch wäre, sollte es in den "Friendly Circle" deiner Zielgruppe passen. Du musst also zeigen, dass du ihre Werte und Herausforderungen verstehst, aber gleichzeitig etwas anbieten kannst, was sie selbst nicht haben.
Das betrifft alles:
die Tonalität deiner Texte (locker oder sachlich?)
die Farben und Bilder auf deiner Website
dein Logo, deine Sprache, dein Angebot selbst
die Themen in deinen Social Media-Posts, Blogbeiträgen und Newslettern
Frage dich bei jedem Element:
Würden meine Traumkund:innen sich hier verstanden fühlen?
3. Du kennst deine Konkurrenz und deinen Unterschied
Du kannst das beste Produkt der Welt haben. Wenn niemand davon weiß oder es nicht einordnen kann, hilft das alles nichts.
Ein kleiner Perspektivwechsel hilft ungemein: Stell dir vor, du wärst Kund:in und suchst genau das, was du anbietest. Was würdest du googeln? Wer taucht da auf? Und wie unterscheidest du dich von diesen Angeboten?
Mach dir dazu gerne eine kleine Tabelle mit diesen Fragen:
Was bieten sie an?
Was ist deren Stil, Preis, Tonalität?
Wie unterscheidet sich mein Angebot?
Und noch wichtiger:
Warum sollte jemand gerade bei mir kaufen?
Der Unterschied bist oft DU. Deine Werte, deine Geschichte, deine Art zu arbeiten.
4. Du handelst datenbasiert, nicht nach Bauchgefühl
Nichts gegen Intuition, aber langfristig bringt dich meist nur weiter, was du messen kannst. Und keine Sorge: Du musst dafür nicht Excel lieben. 😅
Hier ein kleiner Einstieg in die datenbasierte Denkweise:
Was kannst du tracken?
Besucher:innen auf deiner Website
Klicks auf bestimmte Buttons oder Links
Öffnungs- und Klickraten von Newslettern
Likes, Kommentare, Saves auf Social Media
Tools für den Start
Instagram Insights (kostenlos in der App)
Google Analytics und Google Search Console für deine Website
Die Statistik-Tools deiner Newsletter-Software
Mein Tipp: Routine aufbauen
Ich nehme mir jeden Freitag 30 Minuten Zeit, um meine Zahlen durchzugehen. So kann ich sehen, was funktioniert und was ich verbessern kann. Manchmal reichen schon kleine Anpassungen, mit denen du experimentieren kannst.
5. Du entwickelst regelmäßig neue Ideen
Kein Markt ist unbegrenzt. Und selbst wenn dein Angebot noch so gut ist: Irgendwann haben deine "perfect matches" gekauft. Deshalb ist es so wichtig, deine Kreativität als Teil deiner Marketingstrategie zu sehen.
Das bedeutet nicht, dass du permanent etwas Neues anbieten musst. Es reicht schon, dein bestehendes Angebot weiterzudenken.
Hier ein paar Fragen, die ich mir regelmäßig stelle:
Welche Art von Kund:innen hätte ich gerne öfter?
Was würde ihnen das Leben NOCH leichter machen?
Welche verwandten Themen interessieren sie?
Welche Hürden haben sie vielleicht noch?
Tipp: Wenn du bei neuen Ideen nicht weiterkommst, schau dir meinen Artikel zu Kreativitätsmethoden an. Dort findest du konkrete Übungen für neue Denkansätze.
6. Du hast konkrete Ziele, kurzfristig & langfristig
Ohne Ziele kannst du nicht wirklich überprüfen, ob deine Strategie aufgeht. Ich empfehle dir, sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele zu definieren:
Kurzfristige Ziele (1-4 Wochen)
"Ich will 50 neue Follower:innen durch eine Instagram-Ad."
"Ich will mit einem Rabattcode 10 neue Kund:innen gewinnen."
Mittelfristige Ziele (1-6 Monate)
"Ich möchte 2x pro Monat bloggen, um in 6 Monaten mehr Google-Traffic zu bekommen."
"Ich will 300 neue Newsletter-Abos in 6 Monaten."
Langfristige Ziele (6-12 Monate)
"Ich will in einem Jahr meinen Umsatz um 25% steigern."
"Ich möchte einen wiederkehrenden Kund:innenanteil von 40% erreichen."
Wichtig: Deine langfristigen Ziele sollten dir helfen, bestehende Kontakte zu pflegen, und nicht nur neue zu gewinnen. Denn genau das zahlt sich auf Dauer aus.
Tipp: Mach deine Ziele sichtbar! Ich habe meine in einer simplen Excel-Datei und pinne mir jeden Monat 1-2 auf mein Whiteboard. So verliere ich sie nicht aus dem Blick.
Fazit: Mit Struktur zum erfolgreichen Startup-Marketing
Mit einer klaren Strategie, die sich an deinen Zielen und deiner Zielgruppe orientiert, sparst du dir Zeit, Energie und viele Umwege.
Die 6 Punkte aus diesem Artikel bilden eine solide Basis für den Start. Du musst auch nicht alles perfekt machen: Wichtig ist, dass du anfängst und deine Strategie mit der Zeit weiterentwickelst. Und du musst das auch nicht alleine machen: Ich beanworte deine Fragen zur Marketingstrategie in einer Beratungsstunde oder entwickle sie im kompakten Marketing-Workshop mit dir weiter.
In jedem Fall gilt: Deine Marketingstrategie darf mit dir wachsen. Dafür ist es wichtig, dir regelmäßig die richtigen Fragen zu stellen.
Coming soon / Download: Workbook "Marketingstrategie für dein Startup"
Du willst direkt loslegen? Ich arbeite derzeit an einem Workshop mit Vorlagen für deine:
- Zielgruppen-Analyse
- Branding-Checkliste
- Konkurrenzanalyse-Vorlage
- Ideen-Worksheet
- Ziele-Planer
Key Takeaways
Starte nicht mit einzelnen Maßnahmen, sondern mit einer klaren Strategie
Lerne deine Traumkund:innen wirklich gut kennen
Stimme deine Kommunikation auf sie ab
Nutze Daten statt Bauchgefühl
Entwickle dein Angebot kontinuierlich weiter
Setze dir konkrete Ziele, für jetzt und später
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Freude beim Umsetzen! Wenn du Fragen hast oder Interesse am Workbook hast: Schreib mir gerne eine Nachricht an saghallo@eineimerempathie.de