Marketing-Grundlagen: Konkrete Schritte für deinen Start
Du hast bisher noch wenig Erfahrung mit Marketing, willst aber als Selbstständige:r oder Unternehmer:in damit starten? In diesem Artikel erkläre ich dir einsteigerfreundlich die Marketing-Grundlagen:
Was Marketing alles beinhalten kann, wie du von deinen Kund:innen gesehen werden kannst, und welche Art von Marketing sich für wen eignet.
💡 Wichtig: In diesem Artikel geht es nicht um staubtrockene Studientheorie und Textbook-Definitionen. Er richtet sich an Unternehmer:innen, die mit den ersten konkreten Schritten für ihre Marketing-Grundlagen starten wollen.
Was umfasst Marketing denn alles? Was bedeutet Marketing?
Marketing soll dafür sorgen, dass dein "Verkaufsstand" nicht einfach nur schick herumsteht, sondern die richtigen Leute davor stehen bleiben.
👉 Als Marketing bezeichnet man also alle Maßnahmen, mit denen du als Unternehmen bzw. Marke eines oder mehrere dieser Ziele erreichen willst:
Du willst sichtbar sein und gefunden werden 👀
Du willst Eindruck hinterlassen und im Kopf bleiben - bei den richtigen Leuten! 🎯
Und klar: Am Ende willst du, dass dein Produkt oder deine Dienstleistung gekauft oder genutzt wird. 💸
Diese Ziele kannst du mit den verschiedensten Marketing-Maßnahmen erreichen. Welche du wählen solltest, hängt unter anderem davon ab was du für ein Business hast und wen du als Kund:in ansprechen willst.
Das sind Beispiele für Marketing-Maßnahmen:
Du schaltest Werbeanzeigen auf Google (Suchmaschinenanzeigen, kurz SEA)
Du verschickst E-Mail-Newsletter (...bitte nur mit rechtlich sicherer Einwilligung! 👀)
Du optimierst die Inhalte deiner Website so, dass du per Google & Co gefunden wirst (Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO)
Du buchst eine Werbeanzeige in einem Magazin
Du verschickst ne Postkarte an deine Kund:innen
Du bist als Unternehmer:in zu Gast in einem Podcast oder wirst dort als Werbepartner:in erwähnt
Du postest regelmäßig auf deinem Unternehmensprofil bei Instagram, TikTok, LinkedIn etc.
Du hältst einen Vortrag auf einem Event oder bist dort mit einem Stand vertreten
Die "richtigen" Leute, die stehen bleiben: Deine Marketing-Zielgruppe
Es ist wahnsinnig wichtig, dass du deine Zielgruppe kennst. Ich erkläre dir mal kurz, was ich damit meine, dann wird es klarer:
Es nützt dir eher wenig, wenn eine große Meute an deinem "Verkaufsstand" vorbei geht, kurz schaut... und weiter läuft. 💨
Bei einer realen "Marktstand-Situation" wäre das kein so großes Problem. Aber stell dir mal vor, du müsstest jedem, der einfach nur vorbei läuft, nen Euro in die Hand drücken... 💸 Das wird ganz schön schnell ganz schön teuer. (= das passiert, wenn du z.B. deine Werbeanzeige bei Suchmaschinen wie Google bezahlst und die nur gesehen werden, aber keine Umsätze machen.)
Oder anderes Szenario: Du unterhältst dich erst mal lang und breit mit 10 Leuten aus der Meute. Und es stellt sich jedes Mal heraus: Deine Auslage ist zwar schön, ABER...
Ihr hättet direkt zu Beginn über den Preis sprechen sollen. Oder über verfügbare Größen und Farben. Denn jetzt stellt sich nach einem langen Gespräch raus, dass es doch nicht passt. 🙃
Also, wichtig: Es kostet dich unnötig viel Zeit, wenn du dich im Gespräch mit Interessent:innen schon im klein-klein verlierst, bevor die (kauf)entscheidenden Punkte klar sind.
Und jetzt gibt es noch ein 3. Szenario, das du gar nicht bewusst wahrnimmst und das richtig bitter ist. Was du nämlich gar nicht merkst: Wenn die eigentlich richtigen Leute an deinem "Verkaufsstand" vorbeilaufen und nicht stehen bleiben! Und zwar deshalb, weil sie denken: "Wow, schönes Ding...aber Mist, das sieht alles so teuer hin drapiert aus, so viel will ich doch gar nicht ausgeben. Schade, nichts für mich. 😢"
Deshalb ist es wichtig, dass du ein klares Bild davon hast, für wen deine Produkte oder Dienstleistungen denn eigentlich spannend sind. Und welche Signale ihnen sagen: "DU! Ja, genau DU! Du bist hier richtig! Ich pass zu deiner Vorstellung & finanziellen Möglichkeiten!"
💡 Die ganz kurze Definition:
Deine Marketing-Zielgruppe sind die Personen, die dein Produkt oder deine Dienstleistung kaufen oder nutzen. Sie können es sich finanziell leisten und es passt zu ihnen und ihrem Leben.
Low Hanging Fruits 🍒 finden: Wie fange ich mit Marketing für mein Unternehmen an?
Es gibt viele Herangehensweisen an diese Frage. Meine ist folgende: Finde heraus, was dir LEICHT fällt. Gerade wenn du als Solo-Selbstständige Marketing machen willst, solltest du keine Energie darauf verschwenden Dinge zu tun, für die du dich massiv verbiegen musst. Schnapp dir lieber die low hanging fruits deiner Marketing-Grundlagen.
🧠💡 Brainstorming: 5 Fragen für deinen Marketing-Start
Schnapp dir jetzt ein Blatt Papier 📝 und einen Stift. Stell Ablenkungen aus und schreibe zu jeder Frage einfach runter, was dir in den Kopf kommt. Und halt dich nicht mit Aussortieren von Gedanken auf, sondern schreib einfach runter! 👏
Auf welcher Social Media-Plattform fühle ich mich "zuhause"?
Sind meine potentiellen Kund:innen auch auf dieser Social Media-Plattform zuhause?
Wo treiben sich meine potentiellen Kund:innen sonst noch rum? (z.B. durch verwandte Hobbies, Interessen, Überzeugungen,...)
Was fällt mir besonders leicht? (z.B. Work in Progress von Produkten zeigen)
Was fällt mir besonders schwer? (z.B. LinkedIn 👀)
Wenn du diese Fragen beantwortet hast, weißt du, auf welche Social Media-Kanal du dich erst mal fokussieren solltest und wie du dich dort am leichtesten zeigst. Und wenn du schon damit anfangen willst, Budget für Marketing auszugeben, weißt du durch Frage 3, wo du das am besten investierst.
Kann ich auch mit wenig oder keinem Budget Marketing machen?
✅ Ja, das kannst du. Stell dich allerdings darauf ein, dass es länger dauert, bis du von potentiellen Kund:innen gesehen wirst. Und behalte immer im Hinterkopf: Deine Arbeitszeit und Energie ist trotzdem ein Budget, das du investierst! Auch wenn du nicht für Anzeigenwerbung zahlst oder eine Marketingagentur beauftragst.
Diese Möglichkeiten hast du:
1. 🤳 Social Media - organisch, also unbezahlt
Du postest auf der Social Media-Plattform, die du mit den Fragen beim Kapitel "Low hanging fruits" identifiziert hast, ohne bezahlte Anzeigen zu schalten. Deine ersten und treuesten "Fans" sind wahrscheinlich Freunde und Familie 😅 und es wird eine Weile brauchen, bis deine Inhalte geteilt werden und tatsächlich bei deiner Marketing-Zielgruppe landen.
Die ersten Schritte mit Social Media für dein Unternehmen:
Erstell dir ein Profil auf der Social Media-Plattform deiner Wahl
wenn dein Produkt/Dienstleistung lokal ist: mach deinen Ort in deiner Profilbeschreibung sichtbar und nutz ihn als Hashtag zu deinen Posts. So connectest du leichter mit anderen lokalen small businesses
Nutze fürs zeitsparende Erstellen schöner Postings das Tool Canva (bringt unzählige Grafik-Vorlagen für gefühlt alles mit)
Lad deine Freunde & Familie ein, dir zu folgen 👀
teile deine ersten Posts auch über dein privates Social Media-Profil
konzentriere dich beim Posten darauf, was dir leicht fällt und Spaß macht!
Ich würde dir wirklich sehr ans Herz legen, ein Tool wie Canva für Posting-Vorlagen zu nutzen. Obwohl ich selbst seit Jahren mit Grafikprogrammen wie Photoshop, Affinity Publisher und mehr arbeite, nutze ich fast nur noch Canva fürs Erstellen von Social Media-Posts. Es spart einfach so viel Zeit durch die unglaubliche Menge an Vorlagen. Und du kannst direkt auf eine riesige Datenbank mit Bildern, Videos und Illustrationen zugreifen!
2. Deine Website über Suchmaschinen auffindbar machen
Du sorgst dafür, dass deine Website oder dein Shop gefunden wird.
Wenn jemand z.B. nach Makramee-Wandbildern aus Bio-Baumwolle sucht, dann willst du, dass deine ganz oben in der Suchergebnisliste stehen.
Denn mal ehrlich: wer sucht bis runter zu Seite 2, 3 oder weiter...?
Das bedeutet, du machst Suchmaschinenoptimierung (kurz "SEO"). I'm not gonna lie: Hier musst du erst mal Zeit und Hirnschmalz investieren, damit es sich nach einigen Monaten anfängt zu rentieren.
Die ersten Schritte:
Erstell eine neue Excel/Numbers-Tabelle
Finde heraus, was deine Marketing-Zielgruppe sucht. Öffne ein privates Browser-Fenster und gib mal einige Suchbegriffe ein, mit denen du nach deinem Produkt oder deiner Dienstleistung suchen würdest. Halte diese Suchbegriffe im ersten Tabellenblatt fest. Zusätzlich notierst du: welche ähnlichen Vorschläge macht dir die Suchmaschine denn noch? Ziel ist es, dass du die verschiedensten Begriffe fest hältst, mit denen du gefunden werden willst. (Die nennt man auch "Keywords".)
Jetzt checkst du, wieviele Leute eigentlich nach diesen Begriffen suchen, und wieviel Konkurrenz es hier gibt. Nutze z.B. das "Keyword-Recherche-Tool" von Seobility (*Affiliate-Link) oder das von Mangools. Hier gibst du deine ganzen gesammelten Begriffe ein. Als Ergebnis wird dir ausgespuckt, wieviel "Suchvolumen" es pro Monat gibt, und ob die "Keyword Difficulty" niedrig, mittel oder hoch ist. Wir wollen natürlich eine möglichst niedrige Schwierigkeitsstufe bei möglichst hohem Volumen. Denn: je höher die Konkurrenz ist, desto länger dauert es bis du weit oben in den Suchergebnissen erscheinst, und desto mehr Arbeit musst du reinstecken.
Kopier dir die Ergebnisse in deine Tabelle und markiere, welche "Keywords" für dich am erfolgversprechendsten scheinen.
Öffne ein neues Tabellenblatt: Hier listest du alle Einzelseiten deiner Website pro Zeile auf. Dazu hälst du fest, auf welches "Keyword" du diese Seite ausrichten willst. Das muss natürlich zum Inhalt der Seite passen, klar.
Jetzt kannst du dich dran machen, die Texte und Bilder abzuändern oder zu verfassen, sodass sowohl dein Keyword (wortwörtlich, in genau der Schreibweise, wichtig!) drin ist, also auch natürlich die nützlichen Texte dazu, die mit genau diesem Keyword zu tun haben
Ich würde dir auch empfehlen, auch einen Testaccount bei Seobility anzulegen und deine Website aus SEO-Sicht "scannen" zu lassen. Damit erkennst du, was du verbessern musst.
Wichtig: Das ist nur ein sehr, seeeeehr verkürzter Einstieg ins Thema Suchmaschinenoptimierung. Du wirst hier ganz viel lernen, wenn du mit einem SEO-Website-Tool arbeitest und anhand der Optimierungsvorschläge Schritt für Schritt vorgehst.
SEO ist tatsächlich eines meiner Lieblingsthemen und es motiviert mich total, meine Suchmaschinen-Position immer weiter wachsen zu sehen. 😁
👉 Hier kannst du dir mein liebstes SEO-Tool Seobility holen. (*Affility-Link)
3. Vitamin B: Wo kannst du als Unternehmer:in deine Beziehungen spielen lassen?
Damit meine ich nicht, villain-mäßig mit einer weißen Katze auf dem Schoß Leute zu dir einzuladen. 😅 Gute Beziehungen bestimmen einfach die Welt. Und vielleicht kennst du jemanden, "der jemanden kennt".
Du kannst z.B. folgende Möglichkeiten für Marketing ohne Budget nutzen:
Du redest im Podcast eines Bekannten über deinen Weg ins Unternehmertun, dein neues Produkt oder irgendwas rund um dein Business.
Du fragst Bekannte, die einen thematisch passenden Laden haben, ob du deine Flyer am Tresen auslegen darfst.
Du fragst in deinem Bekanntenkreis: "Ich suche 3 Testkund:innen!" Kennt jemand jemanden, der gerade dein Produkt oder Dienstleistung gebrauche kann? Die bekommen z.B. einen special Preis oder ihr macht einen anderen Deal, über den du Sichtbarkeit, ein Testimonial oder einfach Erfahrung bei deiner Produktentwicklung bekommst.
Du bittest deine Freunde & Bekannte, deine Posts auf Social Media zu teilen 💌
Du suchst dir ein Netzwerk aus Unternehmer:innen, mit denen du Erfahrungswerte teilen kannst. Und wenn die unter ihren Kund:innen jemand passenden haben, tauscht man sich natürlich auch aus und gibt die Kontaktdaten weiter.
Ich werde diese Liste nach und nach erweitern. Es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, dir deine Marketing-Grundlagen ohne Budget aufzubauen!
Vorsicht: Datenschutz beim Marketing beachten!
Wenn du gerade erst mit deinen Marketing-Grundlagen startest, solltest du unbedingt auf deine Rechtssicherheit achten.
Hier eine kleine Liste mit den Basics für Datenschutz rund um Marketing:
Hast du ein rechtssicheres Impressum & Datenschutzerklärung auf deiner Webseite? (Diesen Impressumsgenerator hab ich verwendet)
Hast du einen Cookie-Consent-Banner auf deiner Website eingebunden? (Sehr sehr wichtig. Du kannst dir zB. über CCM19 einen erstellen)
Hast du auch auf deinen Social Media-Profilen dein Impressum & Datenschutzerklärung verlinkt? Das ist ein Muss!
Du schreibst hoffentlich niemanden "einfach so" per E-Mail mit Werbung an? (bitte nicht machen, du kannst dafür abgemahnt werden)
Du verwendest keine urheberrechtlich geschützte Musik in deinen Insta-Beiträgen oder Reels? (Du solltest nur Tracks verwenden, die du nutzen darfst! Sonst wirds teuer!
Du verwendest kein fremdes, urheberrechtlich geschütztes Bildmaterial für deine Werbung? (Bitte nutz nur das, wofür du die Lizenz hast oder was du ohne nutzen darfst. Solche Bilder findest du z.B. auf unsplash.com)
Aufgrund von Datenschutzvorgaben und der DSGVO (= Datenschutzgrundverordnung) kann es teuer werden, wenn du die oben genannten Regeln nicht einhältst. Bitte informiere dich im Zweifelsfall bei einem Anwalt darüber, wenn du spezifische Fragen hast, und lies dich generell ins Thema Datenschutz ein. Dieser Artikel stellt nämlich keine Rechtsberatung dar - ich bin keine Anwältin. 😅
Ich empfehle hier den Datenschutz-Blog von Rechtsanwalt Dr. Schwenke. Sympathischer Typ, der viel zum Thema Datenschutz macht.
Du möchtest dich tiefer einlesen? Hier gehts zum Blogartikel zur Marketingstrategie!